Zum diesjährigen Sommerfest des Rotaryclubs Coesfeld fanden sich an einem spätsommerlichen Septembertag zahlreiche rotarische Gäste mit Familien, Mitgliederinnen des Inner Wheel Clubs Coesfeld sowie junge Erwachsene des Rotaracts Westmünsterland auf dem Gelände der Firma Klostermann, den Garten der 1000 Steine in Coesfeld ein. Ganz besonders willkommen hieß der Präsident Ingo Schnellenbach die Band „All of us“. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Musiktherapeuten Wolfgang Köster unterstützt von der Kinderkrebshilfe Münster e.V.
Eltern von Bandmitgliedern von „All of us“, die im Wesentlichen aus Münster und Umgebung stammen, waren angereist und bereicherten das heutige Fest. In verschiedenen Gesprächen erfuhren die Mitglieder der Rotarischen Familie von menschlichen Schicksalen, aber vor allem von Mut und vom Kampfeswillen gegen die Erkrankung. Es bot sich die Gelegenheit zum offenen Austausch über die Situation der Betroffenen und deren Angehörige, welche erfreulicher Weise gemeinsam Kraft fänden in der Musik.
Ihren Auftritt hatten die Mitglieder der Band an diesem Morgen akribisch vorbereitet. Die Gruppe, so ein Mitglied, habe einen Musikerstamm, der aus fünf Personen bestehe. Dazu stießen regelmäßig, vor allem als Gesangskünstler sechs oder mehr Betroffene. „All of us“ sei, so der Musiktherapeut Köster, vor vier Jahren von ihm am Beispiel eines Düsseldorfer Vorbildes ins Leben gerufen worden, um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zusammenzubringen aus der gemeinsamen Freude am Musizieren. Vor allem das Singen stünde im Vordergrund. Dabei verbinde die Mitglieder der Band die Erfahrung des Umgangs mit ihrer Krebserkrankung oder jener eines nahen Angehörigen. Die Musik führe auf diese Weise Kinder und Jugendliche zusammen, die ansonsten nicht selten, so schilderten Betroffene, Gefahr liefen, sich zu isolieren, anstelle sich mit anderen auszutauschen oder mit diesen zu feiern oder zu musizieren. Dass Musik öffnen kann, das erlebten die Gäste des heutigen Sommerfests.
Bei den Klängen von „All of me“ von John Legend und „Halleluja“ von Leonard Cohen nahm die Band die Zuhörer für sich ein. Insbesondere die variantenreichen und stimmlich vielfarbigen Soli begeisterten. Die eigentlichen musikalischen wie auch menschlichen Juwele am heutigen Nachmittag waren jedoch Songs wie „Sag mal Stern“ oder „Friendship“, welche von einzelnen Bandmitgliedern selbst geschrieben worden seien. In diesen würden, so erläuterte Wolfgang Köster, in unterschiedlicher Art und Weise Erfahrungen mit der Krankheit verarbeitet. Der Mix variabler Stimmen der Vortragenden und der unterschiedlichen Stile steckte die Zuhörer an.
Nicht nur die Musik selbst, sondern vor allem die Geschichten der Menschen, die sie vortrugen und nicht zuletzt deren Lebensmut waren bewegend.
Der Rotaryclub Coesfeld unterstützt die Band in diesem Jahr durch die Finanzierung der Anschaffung eigener Mikrophone. Diese geplante Unterstützung wurde an diesem berührenden Nachmittag durch zahlreiche Einzelspenden ergänzt.
Text: Jan Lütkemeier/ Monika Schnellenbach